Karfreitag

Lukas 22,14 - 23,56

Die Leidens·geschichte von Jesus nach Lukas.

(Hinweis: Eigentlich wird am Karfreitag die Passionsgeschichte nach Johannes gelesen. Sie findet sich im Lesejahr B. Hier wird die Übertragung der Lukaspassion geboten, weil diese in manchen Gottesdiensten an Palmsonntag gelesen wird.)

Jesus isst mit seinen Jüngern das Pas·cha·mahl
 
Jedes Jahr war ein großer Feier·tag.
Der Feier·tag heißt Pas·cha·fest.
Am Pas·cha·fest gibt es ein besonderes Abend·essen.
Das besondere Abend·essen heißt Pas·cha·mahl.
Das Pas·cha·mahl ist ein Danke·schön an Gott.
Und zum Erinnern.
Weil Gott die Menschen vor vielen Tausend Jahren gerettet hat.
Als die Menschen in großer Gefahr waren.
 
Bei dem Pas·cha·mahl essen die Menschen Brot.
Und Wein.
Und ein Lamm.
Das Lamm wird extra geschlachtet.
Genauso wie damals.
Als Gott die Menschen gerettet hat.
 
Jedes Jahr beim Pas·cha·mahl erzählen die Menschen:
Wie alles gewesen ist.
Als Gott die Menschen gerettet hat.
Dann danken die Menschen Gott.
Weil Gott immer da ist.
Weil Gott immer rettet und hilft.
Auch heute noch.
 
Jesus und seine Freunde feierten auch das Pas·cha·fest.
Jesus sagte zu den Freunden:

Ich bin glücklich.
Weil ich mit euch dieses Pas·cha·mahl essen kann.
Ich esse das Pas·cha·mahl zum letzten Mal mit euch.
Dann geschieht etwas ganz Neues.
Das Neue zeige ich euch jetzt:

 
Jesus nahm einen Becher mit Wein.
Jesus sprach ein Dank·gebet.
Jesus reichte den Becher mit Wein seinen Freunden.
Jesus sagte zu den Freunden:

Nehmt den Becher mit Wein.
Jeder soll von dem Wein trinken.

 
Danach nahm Jesus das Brot.
Jesus dankte Gott für das Brot.
Jesus gab den Freunden das Brot.
 
Jesus sagte:

Dieses Brot ist zum Erinnern.
Weil Gott die Menschen gerettet hat.
Ab jetzt geschieht etwas Neues.
Ab jetzt bin ich selber das Brot.
Esst dieses Brot.
Ich bin es selber.
Ich bin immer bei euch.

 
Am Ende vom Pas·cha·mahl nahm Jesus wieder den Becher mit Wein.
Jesus sagte:

Dieser Becher mit Wein ist etwas ganz Neues.
Dieser Becher mit Wein ist ein neues Versprechen von Gott.
Das neue Versprechen von Gott heißt:
Ich gebe euch Jesus.
Jesus ist das Erinnern.
Und die Rettung.
Und das Danke·schön.
Für immer.

 
Dann sagte Jesus:

Hier am Tisch sitzt ein Freund von uns.
Der Freund wird mich an meine Feinde verraten.
Dann werde ich sterben.
Der Freund, der das macht, tut mir leid.

 
Die Freunde von Jesus waren verwirrt.
Die Freunde von Jesus konnten sich nicht vorstellen:
Dass einer will, dass Jesus stirbt.
 
Jesus erklärt seinen Freunden, dass das Dienen wichtig ist
 
Die Freunde von Jesus fingen an zu streiten.
Jeder wollte der Wichtigste sein.
Und das Meiste zu sagen haben.
Jesus sagte zu seinen Freunden:

In den Ländern ist der König oder der Präsident der wichtigste Mann.
Bei mir ist das anders.
Bei mir ist das Wichtigste, zu den Menschen gut zu sein.
Und den Menschen helfen.
Ich war immer gut zu euch.
Ich habe euch immer geholfen.
Ich war bei euch wie ein Diener.
Das ist das Wichtigste bei Gott.
 
Ihr seid meine Freunde.
Ihr seid immer bei mir geblieben.
Auch wenn es schwer war, seid ihr bei mir geblieben.
Darum seid ihr meine wichtigsten Freunde.
In dem Reich, das von Gott kommt, seid ihr meine wichtigsten Helfer.

 
Petrus denkt, dass er mutig ist
 
Einer von den Freunden von Jesus heißt Simon Petrus.
Jesus sagte zu Simon Petrus:

Simon. Simon.
Es kommt eine schwere Zeit für euch alle.
Dann seid ihr völlig durcheinander.
Ihr könnt nicht mehr glauben, dass ich von Gott komme.
Aber ich habe für dich gebetet.
Ich habe gebetet, dass du wieder einen klaren Kopf bekommst.
Dass du wieder glaubst, dass ich von Gott komme.
Dann sollst du deinen Freunden helfen.
Und allen Menschen, die durcheinander sind.
Damit sie wieder glauben, dass ich von Gott komme.

 
Simon Petrus sagte zu Jesus:

Jesus.
Ich habe immer einen klaren Kopf.
Ich bin mutig.
Ich gehe mit dir sogar ins Gefängnis.
Ich will sogar mit dir zusammen sterben.

 
Jesus sagte zu Simon Petrus:

Petrus.
Heute Nacht wirst du es selber merken.
Dann bist du voller Angst.
Dann sagst du, dass du mich nicht kennst.
Das sagst du sogar 3·mal.
Morgen früh kräht ein Hahn.
Dann merkst du auf einmal, dass ich recht habe.

 
Jesus sagt den Freunden, dass jetzt eine schwere Zeit beginnt
 
Jesus fragte seine Freunde:

Ihr seid die ganze Zeit bei mir gewesen.
Wie ging es euch da?
Hattet ihr Hunger?
Oder Durst?
Oder habt ihr gefroren?
Die Freunde sagten:
Nein.
Es war alles gut.

 
Jesus sagte:

Jetzt wird alles anders.
Jetzt kommt eine schwere Zeit.
Ich werde wie ein Verbrecher behandelt.
Und an das Kreuz geschlagen.

 
Die Freunde sagten zu Jesus:

Wir haben 2 Schwerter.
Sollen wir für dich kämpfen?

 
Jesus sagte:

Nein. Lasst das sein.

 
Jesus hat Angst und betet
 
Jesus ging mit seinen Freunden zu seinem Lieblings·platz.
Der Lieblings·platz war der Öl·berg.
Jesus sagte zu seinen Freunden:

Betet hier.
Damit ihr die schwere Zeit gut überstehen könnt.

 
Jesus selber ging ein Stückchen weiter.
Jesus betete zu Gott:

Gott, mein Vater.
Ich habe Angst.
Ich möchte lieber, dass alles vorbei geht.
Aber noch lieber möchte ich, dass alles passiert, was du gut findest.

 
Jesus betete weiter.
Jesus hatte immer noch Angst.
Jesus schwitzte vor lauter Angst.
 
Nach dem Beten stand Jesus auf.
Jesus ging zu seinen Freunden.
Die Freunde waren eingeschlafen.
Weil sie so traurig waren.
Jesus sagte zu den Freunden:

Warum schlaft ihr?
Ihr sollt lieber beten.
Weil jetzt eine schwere Zeit anfängt.

 
Eine Schar Männer nimmt Jesus gefangen
 
Da kam eine Gruppe von Männern.
Die Männer waren bewaffnet.
Die Männer wollten Jesus gefangen nehmen.
Einer von den Männern hieß Judas.
Judas war eigentlich ein Freund von Jesus.
Aber heute wollte Judas den Männern helfen, Jesus zu fangen.
Die Männer wussten nicht, wer Jesus ist.
Nur Judas wusste das.
Judas sagte zu den Männern:

Ich gebe Jesus einen Kuss.
Dann wisst ihr Bescheid:
Das ist Jesus.

 
Judas ging zu Jesus.
Judas nahm Jesus in den Arm.
Und gab Jesus einen Kuss.
Jesus wurde traurig.
Jesus sagte traurig zu Judas:

Judas, du nimmst mich in den Arm.
Und gibst mir einen Kuss.
Damit die Männer wissen, wer ich bin.
Und mich fesseln können.
Bist du denn gar nicht mein Freund?

 
Die anderen Freunde wollten Jesus verteidigen.
Die Freunde kämpften mit den Schwertern.
Einer haute einem anderen Mann das Ohr ab.
 
Jesus sagte:

Stop.
Aufhören.

 
Jesus machte das Ohr wieder heil.
Jesus sagte zu den Männern:

Ihr habt immer zugehört, wenn ich von Gott erzählt habe.
Ihr konntet mich jeden Tag fangen.
Aber dazu wart ihr zu feige.
Weil dann die anderen Leute was gesagt hätten.
Jetzt kommt ihr heimlich.
Weil alles dunkel ist.
Ihr habt Schwerter und Knüppel mitgebracht.
Als ob ich ein Verbrecher wäre.

 
Petrus merkt, dass Jesus recht gehabt hat
 
Die Männer brachten Jesus in das Haus von einem wichtigen Religions·gelehrten.
Petrus ging heimlich hinterher.
Bei dem Haus waren noch viele andere Leute.
Die Leute wollten wissen, was mit Jesus passiert.
Die Leute mussten draußen warten.
Die Leute machten ein Feuer.
Weil es kalt war.
Petrus ging auch zum Feuer.
 
Eine Frau guckte Petrus an.
Die Frau zeigte auf Petrus.
Die Frau sagte:

Der da war auch bei Jesus.

Petrus sagte:

Nein, bestimmt nicht.
Ich weiß gar nicht, wer Jesus ist.

Dann sagte ein Mann zu Petrus:

Du lügst.
Du warst wohl bei Jesus.

Petrus sagte:

Nein. Ganz bestimmt nicht.
Ich war nicht bei Jesus.

Eine Stunde später sagte noch mal ein anderer Mann:

Wirklich.
Du gehörst wohl zu Jesus.
Du wohnst doch auch da, wo Jesus wohnt.

Petrus tat schon wieder so, als ob er Jesus nicht kennt.
Petrus sagte:

Wovon redest du?
Ich verstehe das gar nicht!
Was meinst du?

 
Am nächsten Morgen hörte Petrus einen Hahn krähen.
Da fiel Petrus ein, dass er in der Nacht 3·mal gesagt hat:

Nein, ich kenne Jesus nicht.

Petrus merkte, dass Jesus recht hatte.
Und dass Petrus nicht mutig bei Jesus geblieben ist.
Petrus wurde sehr traurig.
Weil Petrus Jesus eigentlich sehr lieb hatte.
Petrus fing an heftig zu weinen.
 
Die Wächter verspotten Jesus
 

Bei Jesus waren Wächter.
Die Wächter mussten auf Jesus aufpassen.
 
Die Wächter verspotteten Jesus.
Das ging zum Beispiel so:
Die Wächter banden Jesus die Augen zu.
Dann schlugen die Wächter Jesus.
Danach sagten die Wächter:

Rate mal, wer dich geschlagen hat.
Du weißt doch alles.
Weil du von Gott kommst.
 

Jesus wird in einer Versammlung ausgefragt
 
Jesus wurde die ganze Nacht bewacht.
Am Morgen hielten die wichtigsten Politiker und Religions·gelehrten eine Versammlung.
Jesus musste in die Versammlung kommen.
 
Die Politiker aus der Versammlung fragten Jesus:

Kommst du von Gott?

 
Jesus sagte:

Warum soll ich euch eine Antwort geben?
Ihr glaubt mir sowieso nicht.
Außerdem gebt ihr mir auch nie eine Antwort.

 
Dann sagte Jesus:

Von nun an wird etwas ganz Neues sein.
Von nun an wird der, der von Gott kommt, bei Gott sitzen.

 
Die Gelehrten und Politiker aus der Versammlung fragten:

Soll das heißen: Du bist der Sohn von Gott?

 
Jesus sagte:

Ja. Ich bin der Sohn von Gott.

 
Da riefen alle Leute in der Versammlung:

Wir haben es alle gehört.
Jesus hat selber gesagt:
Jesus ist der Sohn von Gott.
So was ist verboten zu sagen.
Jesus muss zur Strafe sterben.

 
Der oberste Politiker redet mit Jesus
 
Die Versammlung brachte Jesus zu Pilatus.
Pilatus war der oberste Politiker im ganzen Land.
Pilatus sollte erlauben, dass Jesus die Todes·strafe bekommt.
Dass Jesus ans Kreuz geschlagen wird.
 
Die Leute aus der Versammlung sagten zu Pilatus:

Jesus ist ein Verbrecher.
Jesus erzählt viele falsche Sachen.

 
Pilatus redete mit Jesus.
Dann sagte Pilatus:

Ich finde nicht, dass Jesus ein Verbrecher ist.
Ich finde, Jesus ist ganz vernünftig.
Jesus ist unschuldig.

 
Aber die Leute drängelten.
Die Leute erzählten immer mehr Lügen über Jesus.
Damit Pilatus endlich die Todes·strafe erlaubt.
 
Herodes verspottet Jesus
 
Pilatus schickte Jesus zu Herodes.
Herodes war ein Kollege von Pilatus.
Herodes freute sich.
Herodes dachte, dass Jesus zaubern kann.
Jesus sollte für Herodes zaubern.
Aber Jesus machte gar nichts.
Jesus gab auch keine Antworten.
 
Herodes hatte viele Soldaten.
Herodes und die Soldaten wurden sauer.
Herodes und seine Soldaten verspotteten Jesus.
Und quälten Jesus.
Dann schickte Herodes Jesus wieder zu Pilatus.
 
Pilatus erlaubt die Todes·strafe
 
Pilatus rief wieder alle Leute von der Versammlung zusammen.
Pilatus sagte:

Ich finde, Jesus ist unschuldig.
Meinetwegen können die Soldaten Jesus erst auspeitschen.
Danach lasse ich Jesus frei.

 
Die Leute fingen an zu schreien.
Die Leute sagten:

Nein. Jesus muss gekreuzigt werden.
Jesus ist ein Verbrecher.
Du kannst besser den Barabbas frei lassen.

 
Barabbas war ein echter Mörder.
Und saß im Gefängnis.
Pilatus wollte Barabbas nicht frei lassen.
Die Leute schrien und tobten.
Die Leute brüllten:

Du sollst Jesus kreuzigen.
Jesus soll am Kreuz sterben.
Barabbas soll frei kommen.

 
Zum Schluss machte Pilatus alles so, wie die Leute es wollten.
Pilatus erlaubte, dass Jesus die Todes·strafe am Kreuz bekommt.
 
So war es bei der Kreuzigung von Jesus
 
Jesus musste das Kreuz selber schleppen.
Aber Jesus war zu schwach.
Weil die Soldaten Jesus in der ganzen Nacht geschlagen haben.
Ein Bauer kam gerade vorbei.
Die Leute von der Versammlung sagten, dass der Bauer Jesus helfen soll.
Viele Leute liefen hinter Jesus und dem Bauer her.
Viele Frauen weinten.
Und jammerten.
Jesus sagte zu den Frauen:

Ihr braucht wegen mir nicht weinen.
Aber für eure Kinder könnt ihr weinen.
Für eure Kinder kommt eine ganz schwere Zeit.

 
Zusammen mit Jesus wurden zwei Verbrecher gekreuzigt.
Der eine auf die eine Seite.
Der andere auf die andere Seite.
Und Jesus in die Mitte.
Der eine Verbrecher schimpfte mit Jesus.
Der Verbrecher sagte:

Du hast immer den Kranken geholfen.
Und den armen Menschen.
Jetzt sollst du uns helfen.
Und dir selber auch.

 
Der andere Verbrecher sagte:

Halt den Mund.
Wir beide sind richtige Verbrecher.
Für uns ist das richtig, dass wir gekreuzigt werden.
Aber nicht für Jesus.
Jesus ist immer gut gewesen.

 
Dann sagte der Verbrecher zu Jesus:

Jesus, denk an mich, wenn du bei Gott bist.

 
Jesus sagte zu diesem Verbrecher:

Ja, das verspreche ich dir.
Du kommst heute noch zusammen mit mir zu Gott.

 
Einige Politiker und Religions·gelehrte sahen bei der Kreuzigung zu.
Die Politiker und Religions·gelehrten lachten Jesus aus.
Die Politiker und Religions·gelehrten sagten:

Sonst konnte Jesus alles.
Jesus konnte sogar die Kranken gesund machen.
Jetzt soll Jesus sich selber helfen.

 
Die Soldaten lachten auch über Jesus.
Und gaben Jesus Essig zum Trinken.
Die Soldaten nahmen die Kleidung von Jesus weg.
Und verteilten sie untereinander.
 
Jesus betete zu Gott.
Jesus sagte:

Guter Gott.
Guter Vater im Himmel.
Die Leute sind dumm.
Die Leute glauben nicht, dass ich wirklich von dir komme.
Bitte, sei nicht böse.
Vergib den Leuten, dass sie mich kreuzigen.

 
Am Kreuz von Jesus hing eine Tafel.
Auf der Tafel stand geschrieben, wer Jesus ist.
 
Jesus stirbt am Kreuz
 
Als Jesus am Kreuz hing, war es ungefähr 12 Uhr am Mittag.
Da wurde auf einmal alles dunkel.
Die Sonne hörte auf zu scheinen.
Das dauerte bis ungefähr 15 Uhr.
Dann rief Jesus laut:

Gott, du mein Vater.
Ich lege alles in deine Hände.

 
Danach atmete Jesus zum letzten Mal.
Jesus war tot.
 
Einer von den Soldaten staunte.
Der Soldat fing an zu beten.
Und lobte Gott.
Der Soldat sagte:

Jesus war wirklich ein guter Mensch.
Jesus war wirklich unschuldig.

 
Alle Zuschauer waren verwundert.
Die Zuschauer wurden nachdenklich.
Die Zuschauer gingen nachdenklich nach Hause.
Nur einige bekannte Frauen und Männer von Jesus blieben noch bei Jesus am Kreuz.
 
Jesus kommt in ein Felsen·grab
 
Ein guter Bekannter nahm Jesus vom Kreuz ab.
Der Bekannte wickelte Jesus in Tücher.
Und legte Jesus in ein Felsen·grab.
Dann gingen alle Leute nach Hause.
Einige von den bekannten Frauen machten zu Hause gute Salben.
Und gutes Öl.
Mit den Salben und mit dem Öl wollten die Frauen Jesus im Felsen·grab richtig beerdigen.